Liger Ardit,Simon und Philipp
Liger ist eine Kreuzung eines eines männlichen Löwens und eines weiblichen Tigers. Es existiert kein wissenschaftlicher Name der Mischform. Der Begriff „Liger“ ist ein Kofferwort, das sich aus den Namen der Elterntiere ableitet. Das biologische Gegenstück zum Liger ist der Töwe, welcher Nachkomme eines männlichen Tigers und einer Löwin ist.
Liger kommen nicht in freier Wildbahn vor, sondern werden in Gefangenschaft gezüchtet. Vom Aussehen und Verhalten her weisen sie sowohl Löwen- als auch Tigermerkmale auf. Auffällig an Ligern ist ihre Größe, die sie in eine Reihe mit den größten Katzenart der Erdgeschichte stellt.
Masse
Liger erreichen eine Gesamtlänge von 3 bis 3,5 Metern, womit sie die Größe von sehr großen Sibirischen Tigermännchen erreichen. Ihr Gewicht kann 350 Kilogramm überschreiten. Damit werden Liger bisweilen schwerer als ihre Elternarten: In Einzelfällen (vor allem in Gefangenschaft) können männliche Löwen oder Tiger zwar mehr als 300 Kilogramm wiegen, bleiben aber trotzdem hinter dem maximalen Körpergewicht eines Ligers zurück.
Zieht man ausgestorbene Großkatzen zum Vergleich heran, ist der Liger vergleichbar mit der Säbelzahnkatze. Das Gewicht der Säbelzahnkatze wird auf 220–360 Kilogramm geschätzt. Das Guiness Buch der Rekorde erkennt den Liger Hercules bei einer Größe von 3,3 Metern und einem Gewicht von über 400 Kilogramm als die größte Katze der Welt an. Der größte glaubwürdig überlieferte Wert für die Gesamtlänge eines Sibirischen Tigers beträgt 350 cm (gemessen über alle Körperbiegungen). Das Tier wurde 1943 in Nordostchina erlegt.

Aussehen
Das Aussehen einzelner Liger kann sich stark voneinander unterscheiden und spiegelt verschiedene Merkmale der Elternarten wider. Ein Teil der männlichen Liger verfügt über eine Mähne, die allerdings schwächer als bei Löwen ausgeprägt ist und höher in der Stirn ansetzt. Mitunter weisen männliche Liger überhaupt keine Mähne auf.
Die Grundfarbe des Fells ist entweder sandfarben wie beim Löwen oder orangefarben wie beim Tiger. Das Fell ist von leichten Streifen durchzogen, die vor allem am hinteren Teil des Körpers stark auftreten. Zusätzlich können die Streifen teilweise in Flecken übergehen. Von der Tigerseite stammt das helle Bauchfell der Liger. Sie haben eine schwarze Schwanzspitze.
Löwen leben in Rudeln, während Tiger Einzelgänger sind. Vor allem bei weiblichen Ligern besteht daher ein Konflikt, entweder ein sozial eingebundenes Mitglied einer Gruppe oder abgesondert zu sein. Im Gegensatz zu Löwen schwimmen Liger gern und übernehmen damit eine Vorliebe von Tigern. Der Liger kann sich in der Form beider Elternarten verständigen, indem er wie ein Löwe brüllt oder wie ein Tiger „Paff“-Laute ausstößt.Liger zeigen sowohl Verhalten von Löwen als auch Tigern. Gelegentlich bestehen dabei Gegensätze aufgrund der unterschiedlichen Lebensweise beider Elternarten.
Kreuzung
Damit aus der Kreuzung der beiden größten Katzenarten ein Liger hervorgeht, ist es entscheidend, dass der Löwe männlich und der Tiger weiblich ist. Die umgekehrte Kombination ergibt einen Töwen, der andere Merkmale aufweist.
Liger kommen in freier Wildbahn nicht vor, da sich ihre natürlichen Lebensräume gegenwärtig nicht überschneiden. Trotzdem existieren seit Jahrhunderten Beschreibungen über wildlebende Katzen, die auf Liger zutreffen könnten. Früher bewohnten Löwen und Tiger zudem jeweils erheblich größere Verbreitungsgebiete, so dass zumindest die äußeren Bedingungen für ein Treffen in freier Wildbahn gegeben waren. Dennoch gibt es keinen Beweis für die Existenz von Ligern außerhalb menschlicher Haltung.
Aufgrund des unterschiedlichen Sozialverhaltens beider Arten würde bei einem zufälligen Treffen in der Natur eine Paarung erschwert sein. In Gefangenschaft kann der Fortpflanzungstrieb der Großkatzen dazu führen, dass diese eher bereit sind, sich auch mit artfremden Tieren zu paaren.
Fortpflanzung
Weibliche Liger können Nachwuchs mit männlichen Löwen oder Tigern haben. Ihre Nachkommen entsprechen dann zu drei Vierteln der Art des Vaters. Inoffizielle Bezeichnungen für diese Mischformen lauten Li-Liger oder beziehungsweise Ti-Liger. Ein Li-Liger namens Kiara wurde im September 2012 im Zoo von Nowosibirsk geboren und ist laut der Tageszeitung taz das Erste seiner Sorte.

Zucht
Die Kreuzung von Großkatzen in Zoos oder Zirkussen ist teilweise auf Unkenntnis zurückzuführen. Seit dem 19. Jahrhundert wurde die Entstehung von Ligern aber auch planmäßig durchgeführt, um Attraktionen zu gewinnen. Carl Hagenbeck züchtete mehrere Großkatzenkreuzungen für seine Tierschau.
Die Kreuzung von Löwen und Tigern ist nicht risikofrei, da sowohl der Nachwuchs als auch das Muttertier Schaden nehmen können. Liger haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, Geburtsfehler zu erleiden und früh zu sterben. Die Größe der Liger-Babys kann bei der Geburt gefährlich für die Tigerin sein und eventuell einen Kaiserschnitt erfordern.
Ähnlich wie weiße Löwen und Tiger bringen Liger Besucher in Zoos und Tierparks. Vom Standpunkt der Arterhaltung aus gesehen ist die Zucht solcher Sonderformen allerdings nicht sinnvoll. Mehrere Großkatzen-Unterarten sind vom Aussterben bedroht, sodass die Ressourcen von Zoos und den dort gehaltenen Löwen und Tigern zur Reproduktion dieser Arten benötigt werden.
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